Entzündliche Erkrankungen/Rheuma/Athrose

„Rheuma ist der Begriff für alle entzündlichen, durch Verschleiß und durch Stoffwechsel sowie funktionellen Störungen bedingten Erkrankungen am Bewegungssystem.“

Es werden rund 450 verschiedene Krankheitsbilder unterschieden, die alle mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen, oft bis zur körperlichen Behinderung, verbunden sind. Entzündungsfördernde Botenstoffe (Eicosanoide, Entzündungsmediatoren), die aus Arachidonsäure gebildet werden, verursachen die Schmerzen, Schwellungen und Überwärmung der Gelenke

Im Folgenden werden die bekanntesten Formen aufgezählt:

  • Rheumatoide Arthritis (Entzündungszellen auf den Gelenkknorpel und -knochen, kann bis zur Zerstörung der Gelenke führen),
  • Bechterew´sche Erkrankung (entzündliche Wirbelsäulenversteifung),
  • Weichteilrheumatismus (Muskeln, Sehnen),
  • Gicht (stoffwechselbedingte Gelenkerkrankung), 
  • Psoriasis-Arthritis (Risiko für Herzerkrankung)

Da Rheuma ein Sammelbegriff darstellt und die Erkrankungen unterschiedliche Ursachen und Verläufe haben, müssen nach Diagnose entsprechende Therapiemaßnahmen festgelegt werden.

An Rheumatoide Arthritis leiden weltweit etwa 0,5 bis 1 % der Bevölkerung (in Deutschland etwa 4 Millionen), Frauen sind 3-mal häufiger betroffen als Männer. Altersabhängig ist dieses Krankheitsbild nicht und kann somit schon im Kleinkindalter auftreten, doch am häufigsten tritt es im Alter zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf.

Bei einer Arthrose ist das Lebensalter der größte Risikofaktor. Männer sind vor allem bis zum mittleren Alter betroffen, ab dem 55. Lebensjahr überwiegen die Frauen. In der BRD leiden etwa 5 Millionen Menschen an einer Arthrose.

Zu den Wohlstandserkrankungen zählt Gicht, dessen Ursache in einer Über- und Fehlernährung gesehen wird. Ca. 15 % der Männer sind in Deutschland betroffen. Etwa 200.000 Bechterew-Kranke gibt es.

Rheumatoide Arthritis

Da die Rheumatoide Arthritis die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke ist, beschäftigt sich dieser Artikel vor allem mit der Erkrankung.

Die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis ist noch immer nicht geklärt, aber man schließt eine Fehlsteuerung des Immunsystems und eine erbliche Veranlagung, die in Verbindung mit Bakterien/ Viren zur Auslösung der Krankheit führen, nicht aus.

In untenstehender Tabelle werden Symptome und Begleiterkrankungen aufgezählt.

SymptomeBegleiterkrankungen
Entzündungen und Schmerzen der GelenkeOsteoporose
eingeschränkte Beweglichkeit; Unbeweglichkeit beim AufwachenAugen (bis Erblindung), Herzbeutel, Lunge, Rippenfell, Nieren können bei schwerem Krankheitsverlauf in Mitleidenschaft gezogen werden.
Anschwellen der Sehnenscheiden (Handrücken, Fingerstrecksehnen, Halswirbelsäule, Schleimbeutel über den Gelenken) 
Rheumaknoten an Ellbogen und Fingern (bei 10-20 %) 
starke Müdigkeit 
Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß 
entzündliche Erosionen der Mundschleimhaut 
evtl. Gewichtsabnahme 

Aufgrund der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, ist der Alltag von Betroffenen erschwert,  Wege dauern länger, man hat Mühe sich anzuziehen und zu waschen. Vor allem junge Menschen leiden unter diesem Krankheitsbild, da sie sich für einen Beruf entscheiden müssen und nicht wissen welche Perspektiven sie privat haben. Dies führt dazu, dass sie oft unter einem verminderten Selbstwertgefühl leiden und Zukunftsängste haben.

Ernährung

Bei der Ernährung spielt die Fettauswahl eine entscheidende Rolle. Tierische Nahrungsmittel und Fette sollten eingeschränkt werden, sodass Arachidonsäure reduziert wird und die entzündungshemmenden Botenstoffe gehemmt werden. Außerdem sollten die Fleischmahlzeiten begrenzt werden. Empfohlen wird eine lacto-vegetabile Kost.

Die Ernährungstherapie verfolgt die Ziele, dass zum einen die Entzündungen gehemmt bzw. verbessert und die Medikamente reduziert werden können, zum anderen soll die Begleiterkrankung Osteoporose verhindert werden.

Arachidonsäure ist, wie einleitend erwähnt, der Verursacher für Schmerzen, Schwellungen und Übererwärmung, deshalb muss die Aufnahme über die Nahrung auf <350 mg pro Woche bzw. <50 mg pro Tag begrenzt werden. 350 mg Arachidonsäure entspricht zwei kleinen Fleischportionen. Wird mehr Arachidonsäure mit der Nahrung aufgenommen, wird diese in die Körperzellen eingeschleust und die Entzündungsmediatoren werden gebildet. Um diese Empfehlung umzusetzen, sollten Fleisch- und Wurstwaren, Vollmilch, Sahne, Käse und Eier (besonders Eigelb) nur in beschränkten Mengen verzehrt werden. Milch und Milchprodukte lieber nur in der Magerstufe konsumieren. Wird eine Verbesserung der Entzündungen erreicht, bedeutet dies auch weniger Schmerz und mehr Wohlbefinden für den Betroffenen.

Tierische Fette sollten gegen pflanzliche Fette und Öle (Rapsöl, Walnussöl) ausgetauscht werden, denn diese sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Alpha-Linolensäuren (entzündungshemmende Wirkung). Auch Kaltwasserfische sind empfehlenswert, da sie Omega-3-Fettsäuren und Eicosapentaensäure enthalten.

Die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen aus Arachidonsäure kann durch Antioxidantien, wie Vitamin E, vermindert werden.

Generell sollte die Vollwertkost der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Grundlage für die richtige Ernährung dienen. (Kretschmar, 2011)

Betroffene einer Rheumatischen Erkrankung kann die DELICARDO Foodcard bei Restaurantbesuchen eine Hilfe sein. Denn diese erklärt dem Kellner und Koch, welche Lebensmittel bei einer Rheumatischen Erkrankung empfehlenswert sind! Ihre Restaurantbesuche werden vereinfacht, denn lange Bestellarien am Tisch gehören der Vergangenheit an und Sie können den Abend entspannt genießen. ...weiterlesen

Die in Klammern ausgewiesenen Quellen finden Sie in unserem Literaturverzeichnis